Im Alter von circa 1,5 Jahren werde die Junghunde einem intensiven, medizinischen Check unterzogen.
Nur absolut gesunde Hunde beginnen die Ausbildung und leben dann für die nächsten acht bis zehn Monate beim Trainer.
Auch hier lebt er in häuslichem Umfeld, da wir die Zwingerhaltung ablehnen.

Die Ausbildung

Auf dem Weg zum Führhund werden fortlaufend Motivation und Arbeitsbereitschaft beobachtet und das Temperament des Hundes beurteilt.

Unser Trainer-Team steht im ständigen Austausch, hierfür nutzen wir auch moderne Technik wie z. B. kleine Kameras, so dass auch im Nachgang eine Einschätzung von Situationen vorgenommen werden kann.

Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Blindenhund sind ein geringes Aggressionspotential, Friedfertigkeit, Belastbarkeit, sowie ein wesensfester Charakter.

Golden und Labrador Retriever werden weltweit für die Ausbildung zum Blindenführhund bevorzugt, auch wir züchten mit diesen Rassen.

Im Verlauf der Ausbildung lernt der angehende Führund über 30 verschiedene Hörzeichen kennen. Fertig ausgebildet kann er links und rechts unterscheiden, Hindernisse am Boden, auf Seite und in Kopfhöhe des Menschen anzeigen und bei Bedarf umgehen. Er führt seinen Menschen sicher zu Ampeln, Fussgängerstreifen sowie durch den Supermarkt. Er findet Treppen, Ausgänge und einen freien Sitzplatz im öffentlichen Verkehrsmittel.

Blindenführhunde werden darauf trainiert, in bestimmten Situationen selbstständig Entscheidungen zu treffen und aktiv den Gehorsam zu verweigern. Dies ist zum Beispiel bei Rolltreppen und an Bahnsteigen der Fall.

Auf die Bedürfnisse und Lebensumstände des Führhundhalters wird zum Ende der Ausbildung eingegangen.

Ein Lieferwagen mit offener Hecktüre, innen sitzen je ein schwarzer und ein blonder Labrador und schauen zur Kamera.
Ankunft beim Training.
Ein Labrador führt sicher über die Strasse.
Sicheres Überqueren einer Strasse.
Eine Frau trainiert mit einem schwarzen Labrador an einer Fahrradsperre eines Gehweges.
Sicher um Hindernisse dank eines Führhundes.
Ein Führhund zeigt eine Bordsteinkante innerhalb einer Baustelle an. Die Trainerin hat um den Bauch einen Gürtel mit der Kamera.
Einsatz von moderner Technik, wie digitale Kameras, sind eine sinnvolle Ergänzung beim Trainieren.
Eine Frau blickt auf ein Tochpad, in dem das Video läuft, welches zuvor beim Training aufgenommen wurde.
Dank der Kameratechnik ist auch eine nachträgliche Beurteilung einer Situation möglich.

Ein wirtschaftliches Arbeiten ist so nicht möglich, weshalb wir auf Unterstützung angewiesen sind und uns sehr über Spenden freuen.

Wir sind davon überzeugt, dass sich nur so auf lange Sicht zuverlässige und zufriedene Mensch-Hund-Teams ausbilden lassen.

Das Führgespann – Bindung zwischen Mensch und Hund

Viel Sensibilität und Erfahrung müssen die Trainer und Trainerinnen mitbringen, um einem blinden oder sehbehinderten Menschen den richtigen Hund vermitteln zu können. Die Chemie zwischen Zwei- und Vierbeiner muss stimmen. Beide Seiten müssen einander blind vertrauen, dieses Vertrauen wächst mit der Zeit und schweißt Mensch und Hund zu einem Team zusammen.

Außerhalb der eigentlichen Arbeitszeit ist der Führhund ein „ganz normaler“ Familienhund, der mit seinem Menschen oder mit Artgenossen spielt oder seine Freizeit bei einem Nickerchen in der Sonne genießt.

Damit der hohe Standard gewährleistet ist, werden die Gespanne ein Hundeleben lang durch uns bei Bedarf nachbetreut.

Drei Labradore spielen zusammen auf einer Wiese.
Nach der Arbeit tollen die angehenden Führhunde auf einer Wiese herum.