Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Steigerung der Lebensqualität blinder und sehbehinderter Menschen. Ein zuverlässiger Blindenführhund bedeutet für sie mehr Mobilität und ein selbstbestimmteres Leben. Er führt seinen Menschen an Orte, die mit dem Langstock nur schwer zu erreichen sind.

Die Arbeit eines Blindenführhundes ist anspruchsvoll und fordert eine hohe Konzentration, auch seitens der Halter. Sie übernehmen in diesem Team die führende Rolle. Durch einen liebevollen, konsequenten und gerechten Umgang wird der Hund bestärkt und gewinnt Sicherheit.

Wer kann einen Führhund erhalten?

In Deutschland wird eine Führhund als einziges lebendiges Hilfsmittel von Augenärzten verschrieben und die Kosten von den Krankenkassen übernommen.

Die Sehkraft sollte unter fünf Prozent liegen. Außerdem muss er über eine gute Orientierung verfügen und ein Mobilitätstraining absolviert haben.

Der Halter oder die Halterin muss die Voraussetzung haben, einen Hund artgerecht zu halten und zu verpflegen. Dazu gehört auch genügend Auslauf. Sie sollten also körperlich fit sein und mit dem Hund bei Wind und Wetter Gassi gehen.

Der Wohnraum sollte dem Hund einen Rückzugsort bieten und maximal im 1. Stock liegen, oder ein Fahrstuhl vorhanden sein. Vermieter und gegebenenfalls auch Arbeitgeber/in müssen sollten das Halten von Haustieren gestatten. Auch am Arbeitsplatz benötigt der Hund einen Platz zum Ausruhen.

Nach dem Überqueren einer Straße zeigt der Führhund die Borsteinkante an.
Ein blonder Labrador beim Training.
Der Labrador und seine Trainerin bei der Ausbildung.
Ein Labrador führt um ein Baustellengerüst herum.

Kostenübernahme

Der Blindenführhund ist ein Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V. Somit werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.

Bei einer privaten Krankenversicherung muss der Punkt Hilfsmittel so gewählt werden, dass die Kosten übernommen werden.

Die Krankenkasse bezahlt das sogenannte Futtergeld, womit die laufenden Unterhaltskosten für die Haltung des Hundes gedeckt werden.

Bedenkenswerte Punkte bei der Entscheidungsfindung Führhund:

Neben den vielen Vorteilen, die ein Führhund bietet, stößt man auch auf Grenzen, denen man ohne nicht begegnet.

Daher haben wir Ihnen eine eine (unvollständige) Auflistung von  bedenkenswerten Punkte zusammengestellt:

  • Unkontrollierbare Situationen z.B. bei Krankheit des Hundes.
  • Hilfsbedarf bei medizinischen Versorgungen des Hundes (Ohren tropfen, Wunden versorgen usw.)
  • Ungehorsam, was bei den futterfreudigen Golden und Labrador Retrievern vorkommt.
  • Grenzen beim Spielen, wenn der Hund z. B. einen Ball nicht wiederbringt.
  • Ein Hund macht Dreck, vor allem im Winter.
  • Ein Führhund erfordert Zeitaufwand, (regelmäßiger Auslauf, Tierarztbesuche usw.)
  • Das Reisen mit einem Führhund bedeutet einen größeren Organisationsaufwand.
  • Bei Auslandsreisen kann es zu Einschränkungen kommen, wenn der Führhund nicht mitgenommen werden darf.
Ein blonder Führhund bei der Arbeit.
Ein geführter Spaziergang durch den Park im Herbstlaub.