Zwei Frauen laufen einen Weg entlang, eine davon trägt eine Augenmaske.

Erste Schritte mit Stock und unter einer Augenmaske.

Unsere Trainerinnen absolvierten ein Orientierungs- und Mobilitätstraining. Das sogenannte O&M Training, sorgt dafür, dass blinde oder sehbehinderte Menschen sich besser und vor allem eigenständig in ihrem Umfeld bewegen können.

Ziel des O&M Training:

  • Orientierung – vorhandene Sinne zu nutzen und sich mit Hilfsmitteln wie z.B. dem Langstock frei bewegen zu können
  • Mobilität – sichere und selbständige Fortbewegung im häuslichen Umfeld und im öffentlichen Raum

Durch bessere Orientierung und damit mehr Mobilität, erlangt eine blinde oder hochgradig sehbehinderte Person mehr Zugang und somit mehr Teilhabe am öffentlichen Leben.

Die Ausbildung eines Blindenführhundes ist nur ein kleiner Teil unserer Arbeit und endet nicht damit, dass der Hund gelernt hat eine Person sicher von A nach B zu führen. Viel Einfühlungsvermögen und Sensibilität ist notwendig, um ein Team (Gespann: Mensch als Navigator und Hund als Pilot) zu formen, welches eigenständig und sicher sein Ziel erreicht.

Durch das O&M Training lernen unsere Blindenführhundausbilderanwärterinnen sich in die Herausforderungen, die sich einem blinden oder sehbehinderten Menschen im Alltag stellen, hineinzuversetzen und somit besser darauf eingehen zu können.

Drei Frauen sitzten an einem Tisch und haben Teller vor sich. Zwei der Frauen tragen Augenmaske.

Auch Essen ist eine große Herausforderung.

Unter der Anleitung einer erfahrenen O&M Trainerin, lernen sie Orte und Situationen kennen und darauf zu reagieren. Hierbei tragen sie eine Maske über den Augen und müssen sich auf ihre verbleibenden Sinne und Hilfsmittel wie den Langstock verlassen. Ein wichtiger Teil des Trainings ist es, zu erkennen wie sich ein blinder oder sehbehinderter Mensch orientiert und in welchen Situationen besondere Hilfe nötig ist. Auch der richtige Umgang mit einer sehbeeinträchtigten Person wird geschult, hierbei gilt: “Hilfe so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich”. Fragen Sie eine Person, die vielleicht ihre Orientierung verloren hat, oder einen Eingang sucht, ob Hilfe benötigt wird und erklären Situation oder Wegbeschreibungen verbal und anschaulich.
Das O&M Training ist auch eine Grundvoraussetzung, um einen Blindenführhund zu erhalten, denn nur wer sich eigenständig im öffentlichen Raum bewegen kann, dem kann ein Blindenführhund als Navigator eine große Hilfe sein.

Leider gibt es in Deutschland viel zu wenig O&M Trainer/-innen, die Menschen mit einem Sehhandicap die nötige Hilfe, Mittel und Wege aufzeigen. Eine staatliche anerkannte Ausbildung als Rehabilitationslehrer oder Lehrerin mit dem Schwerpunkt Orientierung und Mobilität (O&M) und Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) wird vom Bundesverband der Rehabilitationslehrer/-innen für Blinde und Sehbehinderte e.V. angeboten.