Die beiden Labradore liegen im Sand vor strahlend blauem Himmel.

Pauly und Byron am Strand.

Zehn Jahre waren Paula und ich ein gutes Gespann gewesen. Sie hatte mich zuverlässig zu meinem Arbeitsplatz, der Zeune-Schule für Blinde, und auch zu vielen anderen Zielen in Berlin und Umgebung geführt.

Im Gegenzug war sie natürlich auf all unseren Urlaubsreisen dabei: im In- und Ausland, im Gebirge und am Meer, per Flugzeug, Bahn oder Auto. Sie war für alles zu haben und genoss diese Zeit als „Familienhund“ sehr.

Als Paula elf wurde, merkte ich, dass ihre Kraft und ihre Motivation nachließen. Plötzlich fiel ihr zum Beispiel das Treppensteigen schwer. Ich konnte es kaum erwarten, sie in einen gemütlichen Ruhestand zu entlassen.

Kurz nach ihrem 12. Geburtstag erhielt ich dann die freudige Nachricht von der Stiftung, dass man einen passenden Hund für mich hätte.

Der neue Mitbewohner.

Im Mai 2013 kam das Energiebündel Byron zu uns in die Familie. Ein „Gute-Laune-Hund“, der keine Gelegenheit auslässt, zu spielen, zu raufen und zu rennen. Und seinen Job erledigt er mit der gleichen Energie!

Paula nahm den neuen Mitbewohner mit Gelassenheit hin. Byrons Avancen „Komm, spiel mit mir! Lass uns balgen und jagen“ lehnte sie allerdings mit stoischer Gleichgültigkeit ab. „Für solchen Kinderkram bin ich zu alt“, ging ihr wahrscheinlich durch den Kopf.

Wir haben ein großes Haus und viel Platz im Garten, und so konnte jeder der beiden seinen Bedürfnissen nachkommen: Bälle und Frisbees jagen der eine, Leckereien und Streicheleinheiten abholen die andere. Die Spaziergänge absolvierte ich mit beiden zusammen, solange Paula die Strecken laufen konnte.

Ruhigere Zeiten.

Fortan begleitete mich nun Byron auf die Arbeit. Und Paula räkelte sich zu Hause im Körbchen bis unser Sohn von der Schule kam und mit ihr spazieren ging. Die Höhepunkte blieben natürlich unsere Urlaubsreisen.

Bis zu ihrem letzten Sommer war Paula immer dabei: Österreich, Italien, Harz, Thüringer Wald und Ostsee. Bis sie 15 wurde, zeigte sie eine unglaubliche Kondition, wanderte mit uns und wollte immer dabei sein. Nur in den letzten Monaten ihres Lebens blieb sie lieber in der Unterkunft, wenn wir längere Touren unternahmen.

Es war für mich immer selbstverständlich gewesen, dass Paula bis zu ihrem letzten Tag bei uns bleiben würde. Mehr als vier Jahre hatte sie ihren Ruhestand genießen dürfen: Sie wurde sechzehn Jahre und vier Monate alt!